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Hochbrisant und top aktuell: das große Bienensterben. Jeder spricht davon aber keiner weiß genau worum es geht… oder doch?

Es ist schon länger bekannt, dass der Bestand der Wildbienen stark rückläufig ist. Und es stimmt! Man sieht sie immer seltener, die unterschiedlich großen und ganz unterschiedlich gefärbten fleißigen Bienchen.

Warum ist das eigentlich so schlimm? Stellen Sie sich doch einmal vor, was passieren würde, wenn die Bienen nicht mehr da wären… Offensichtlich müssten Sie auf Ihr Honigbrötchen beim Frühstück verzichten. Doch das ist nicht alles! Auch die leckere Himbeermarmelade fehlt dann auf dem Tisch. Und die Heidelbeeren im Müsli… denn auf ihrem langen und mühseligen Weg zur Honigproduktion fliegen die fleißigen Bienchen von Blüte zu Blüte und sammeln nicht nur den Nektar sondern auch die Pollen ein. So leisten sie einen ungemein wichtigen Beitrag zur Bestäubung und zum Fruchtertrag der Blumen und Bäume. Bienen sind natürlich nicht die einzigen Bestäuber. Mit dem Untergang der Bienen aber gehen auch die Zahlen der anderen bestäubenden Insekten zurück!

Als Ursache sind viele Faktoren im Gespräch. So werden häufig die hierzulande vorherrschende Monokultur, eine flächendeckende Behandlung mit Insektiziden auf Basis von Neonikotinoiden und eingeschleppte Seuchen wie die Varoamilbe genannt. Alles riesengroße, globale und vermeintlich unantastbare Probleme, die wir Otto-normal-Verbraucher sowieso nicht ändern können… oder etwa doch?

Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung ist die Entscheidung zur Begrenzung der Zulassung für die Insektizide auf Neanikotinoidbasis für Freilandflächen. 2018 wurde auf EU Ebene beschlossen, dass zukünftig diese Präparate nur noch in Gewächshäusern verwendet werden dürfen.

Viele Landwirte „opfern“ inzwischen einen Teil ihrer genutzten Flächen für Bienenweiden oder Bienenwiesen, die als Nahrungsquelle für Wildbienen und andere Bestäuber aber auch als Brutgelegenheit für Bodenbrüter und als Rückzugsort für Niederwild wie zum Beispiel Hasen dienen.
 Auch wir Nicht-Landwirte können etwas für den Erhalt der Artenvielfalt tun: Wir können bienenfreundliche Gärten und Balkone anlegen, das Wachstum von Wildblumenwiesen fördern und im eigenen Garten auf Insektizide verzichten.

Viele Webseiten bieten interessante Services rund um den Erhalt der Bienen. So stellt zum Beispiel der NABU und das BMEL viele Informationen und nützliche Links rund um das Thema Bienenschutz, Bienenhaltung und Naturschutz zur Verfügung.
Über den Verein Mellifera e.V. und BeeGood können Sie sogar eine Bienenpatenschaft übernehmen. Schauen Sie sich doch einmal auf der Internetseite um und durchstöbern Sie das umfangreiche Angebot.
Die Stadtbienen wiederum bieten regelmäßige Seminare und Infoveranstaltungen rund um die Biene an und haben außerdem sehr pfiffige Lösungen für Jedermann (auch in einer Stadtwohnung oder als Firma) für den Einstieg in Bienenhaltung und gar die Imkerei.

Auch wenn Sie den Schritt zur Bienenhaltung oder Imkerei nicht (oder noch nicht gleich) gehen möchten können Sie etwas für die Biene tun. Auch in der Stadtwohnung! Bepflanzen Sie Blumenkästen mit abwechslungsreichen Dauer- oder Langzeitblütlern. Wildblumensamen eignen sich hierzu sehr gut. Blumenkästen kann man überall hin stellen: ob auf den Balkon oder einfach auf das Fensterbrett, vor den Hauseingang oder vor die Garage. Schaffen Sie kleine Inseln und gemeinsam können wir so einen flächendeckenden und ungefährlichen Lebensraum für unsere lieben Bienen bereitstellen. Sie werden staunen, wer Sie demnächst alles zu Hause besucht!
Wildblumensamen können Sie einzeln im freien Handel oder bei einigen Anbietern als bunt gemischte „Wundertüte“ erwerben.

Eine solche Samenbombe finden Sie zum Beispiel in den Beebombs im Internet unter:
@beebombssamenbomben
www.beebombs.de
oder einfach bei uns in der Praxis!
Viel Spaß beim Bienen Retten wünscht Ihnen