Geriatrische Patienten
Aktuelle Untersuchungen bestätigen: Unsere Tiere werden immer älter.Durch gute Pflege, besseres Futter und immer besser werdende medizinische Versorgung erreichen unsere Lieblinge ein immer höheres Alter.
Unsere ältesten Senioren bisher in der Praxis: ein 23 Jahre alter Kater und ein 19 Jahre alter Hund
Doch so schön es ist, dass uns die Liebsten immer länger erhalten bleiben, so viele Problemchen stellen sich mit zunehmenden Alter auch ein. Senioren haben oft mehrere Probleme gleichzeitig. Seien es die großen Stoffwechselorgane wie Niere oder Leber, die an ihre Kapazitätsgrenzen kommen, das Herz- Kreislauf-System, welches schwächelt oder auch endokrinologische Veränderungen wie die Schilddrüsenerkrankungen. Und oft genug treffen sich zwei oder drei Erkrankungen gleichzeitig in einem Tier.
Daher ist es ungemein wichtig, dass Sie ab einem bestimmten Alter regelmäßig ihren Vierbeiner beim Tierarzt untersuchen lassen.
Zu einem guten geriatrischen Check Up gehört neben der normalen Untersuchung mit Händen, Augen und Ohren (Stethoskop) auch die Blutdruckmessung und ein Blutbild. Eventuell auch ein Ultraschall und/ oder eine Röntgenuntersuchung.
Neben den organischen Erkrankungen im Alter treten auch andere Veränderungen auf:Das Verhalten ändert sich. Die Tiere werden ruhiger, bisherige „Marotten“ deutlicher und die meisten werden anhänglicher. All das sind normale Anzeichen des Älterwerdens. Aber auch bei Tieren gibt es einen anormalen Alterungsprozess des Gehirns.
Die kognitive Dysfunktion, vergleichbar mit dem Alzheimer beim Menschen.Auch das sind Hindernisse, die es im Alltag anzusprechen und zu überwinden gilt.
Auf dem Bild sehen Sie meine eigene Katze Mathilda mit 17 Jahren.
Sie litt zum Zeitpunkt des Fotoshootings bereits an einer massiven Schilddrüsenüberfunktion, einem Nierenversagen im Endstadium, Bluthochdruck, Glenk- und Rückenschmerzen und einer beginnenden Demenz. Zudem war sie bereits seit über einem dreiviertel Jahr blind. „Tilly“ nahm brav und sogar sehr gern ihre Medikamente, ich habe ihr Revier umgestaltet und verkleinert, damit sie sich auch blind zurecht findet und keine großen Wege mehr auf sich nehmen musste und es gab natürlich extra Zeit mit Mama zum Spielen, kuscheln und „erzählen“.
Meine Katzenomi leistete uns noch weitere 8 Monate Gesellschaft. Senioren sind etwas ganz besonderes. Wunderschön und doch anspruchsvoll.
Lassen Sie ihre Katzen ab dem 8. Lebensjahr und ihre Hunde ab dem 6.-7. Lebensjahr jährlich einmal durch checken und sprechen Sie uns jederzeit an, wenn Ihnen Veränderungen auffallen. Wir beraten Sie gern auch bezüglich nicht medikamentöser Therapien, dem Umgang mit dem „geriatrischen“ Alltag und allen Sorgen und Fragen, die sie diesbezüglich haben.
Wir wünschen ein frohes Altwerden